PENDO by Irena Berger

PENDO by Irena Berger

Autor:Irena Berger [Irena Bergert]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783981367294
Herausgeber: Eagle Books
veröffentlicht: 2015-10-13T16:00:00+00:00


7

Pendo legte die Stirn in Falten. Der Name kam ihm bekannt vor, aber ihm fiel beim besten Willen nicht ein, wo er ihn gehört hatte.

»Weiß du nicht mehr?« Nikan blickte ihn fragend an, aber Pendo schüttelte den Kopf. »Sani hat diesen Namen genannt, als wir damals bei ihm waren. Kannst du dich nicht erinnern? Er hat sich so seltsam benommen, schien in irgendeiner Art Trance zu sein. Und als er dich gesehen hat, hat er wirres Zeug in einer fremden Sprache mit dir gesprochen. Und er hat einen Namen genannt …«

»Cheveyo …, Nikan, du hast recht!« Nun war auch er aufgeregt. »Weißt du, wer das ist?«, wandte er sich an Fallou und deutete auf den Stein.

Fallou aber lachte nur. »Na, du bist lustig. Glaubst du, ich kenne jedes Individuum, dessen Name hier zusammen mit vielleicht tausend anderen Namen in Stein gemeißelt wurde?«

Pendo und Nikan starrten ihn an und konnten ihre Enttäuschung kaum verbergen. Natürlich war die Wahrscheinlichkeit, dass Fallou jemanden der Verstorbenen kannte, äußerst gering. Dennoch hatte Pendo irgendwie damit gerechnet, dass ihm der Name etwas sagen würde.

»Wenn du auch die Person nicht kennst, zu dessen Erinnerung man diesen Stein aufgestellt hat, ist dir vielleicht der Name an sich geläufig?« Seine Hoffnung auf eine zufriedenstellende Antwort war stark gesunken.

Fallou grübelte. »Cheveyo …, nun, der Name ist mir nicht fremd, es kann durchaus sein, dass ich ihn schon einmal gehört habe …, aber mir fällt beim besten Willen niemand ein, der so heißt. Tut mir leid.«

Enttäuscht ging Pendo weiter. Sie näherten sich dem Ausgang der Grünanlage.

»Gibt es denn eine Möglichkeit herauszufinden, wer die Verstorbenen hinter den Namen sind?«, fragte Nikan, »ich meine, es muss doch ein Verzeichnis über die Familie und die Angehörigen der Verstorbenen geben?«

»Das gibt es in der Tat. Der Ort des Friedens hat keine eigene Verwaltung. Aber es gibt eine Liste, in die jeder Stein eingetragen wird, der neu dazukommt. Dort wird auch eingetragen, wer den Stein errichtet hat, damit überprüft werden kann, ob es noch Angehörige der Verstorbenen gibt. Wenn es keine mehr gibt, wird der Stein entfernt, um Platz für neue zu schaffen.«

»Wo finden wir diese Liste?«, fragte Nikan aufgeregt.

»In der Bibliothek.«

Nikan und Pendo sahen sich vielsagend an.

»Können wir sie einsehen?«, wollte Pendo wissen.

Fallou zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Diese Frage habe ich mir noch nie stellen müssen. Wenn ihr wollt, zeige ich euch, wo die Bibliothek ist. Dort könnt ihr nach der Liste fragen.«

»Jetzt sofort?«

»Von mir aus, wenn ihr so scharf darauf seid.«

Kurz darauf erreichten sie ein prächtiges Gebäude. Es war aus Stein erbaut, wodurch es sich von den hauptsächlich aus Holz errichteten Häusern abhob. Eine schwere Holztür mit allerlei verschnörkelten Beschlägen stellte oberhalb einer fünfstufigen Treppe den Eingang zu dem eindrucksvollen Gebäude dar.

»Da wären wir. Am besten ihr fragt nach Kaga. Er ist nicht nur Bibliothekar und kennt jede Schrift, die in den alten Regalen steht, sondern ist darüber hinaus steinalt und mit allen möglichen Details der Heimatkunde vertraut. Er kennt so ziemlich jeden Einwohner von Milele entweder persönlich oder aus den Büchern. Wenn er den Namen, nach dem ihr sucht, nicht kennt, dann kennt ihn vermutlich niemand in der Stadt.



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